Maybrit illner (zdf): glaubt selenskyj nicht an sieg gegen putin?
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Bei Maybrit Illner im ZDF erörtern die Gäste die Ziele von Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin im Ukraine-Krieg. Auch Carlo Masala nimmt Stellung. Kiew - Zu den neuesten Nachrichten im
Ukraine-Krieg gehören: Russland hält seine gewaltigen Rüstungsausgaben aufrecht, und zwar über Jahre hinweg, während der autokratische Kreml-Herrscher Wladimir Putin von seinem Volk mehr
Kinder fordert. CARLO MASALA BEI MAYBRIT ILLNER: WLADIMIR PUTIN GLAUBT WEITER AN SIEG IN DER UKRAINE Beides zeigt: Das Moskau-Regime rechnet wohl noch mit einer sehr langen militärischen
Auseinandersetzung in der heimtückisch überfallenen Ukraine. Oder sogar mit der Verteidigungsallianz Nato? Und: Putin ist offenbar mit den eigenwilligen Vorstellungen, wie er sich mutmaßlich
ein Großrussland im Stile Peter des Großen (1672 - 1725) vorstellt, noch nicht fertig. Passend dazu hat der viel zitierte Militär-Experte Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr in
München nun die These aufgestellt, dass Putin Russland auch nach 32 Monaten des enthemmten Blutvergießens auf dem (angeblichen) Weg zum Sieg im brutal geschundenen Nachbarland sieht.
WLADIMIR PUTIN: MILITÄR-EXPERTE WÄHNT ZUVERSICHT BEIM RUSSLAND-AUTOKRATEN Der 56-jährige Politikwissenschaftler spielte bei „Maybrit Illner“ im ZDF auf eine jüngste Initiative von
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an. Der deutsche Regierungschef hatte verlautbaren lassen, er wolle bald mit dem russischen Präsidenten zum Ukraine-Krieg (zumindest) telefonieren. Aber: „Der
Kreml sagt: ‚Wir sehen überhaupt gar keinen Grund, mit Scholz zu telefonieren, es gibt keine Agenda‘“, meinte Masala in der Sendung vom Donnerstagabend (10. Oktober). Seiner Einschätzung
nach habe der 72-jährige Kreml-Machthaber trotz horrender Verluste der russischen Armee derzeit keinerlei Interesse an einer diplomatischen Lösung. „Es gibt ja genügend Diplomatie. Es ist ja
nicht so, als ob es keine gibt. Es wird immer so getan in Deutschland, als ob es keine Diplomatie gibt. Es gibt Kanäle, die nach Moskau existieren, worüber viel hinter verschlossenen Türen
geredet wird“, erzählte der Berater des Bundesverteidigungsministeriums. Zu internationalen Friedensinitiativen, etwa aus China, meinte der Rheinländer: „Herr Putin sagt zu all diesen
Initiativen: ‚Interessiert mich nicht. (...) Aus meiner Perspektive befinde ich mich auf dem Weg zum Sieg, und ich mache weiter.‘“ SIEG IM UKRAINE-KRIEG? CARLO MASALA HAT ZWEIFEL AN
PRÄSIDENT WOLODYMYR SELENSKYJ ZDF-Journalistin Illner wollte von ihren Gästen wissen, ob umgekehrt die Ukrainer den Krieg für sich entscheiden könnten. Präsident Wolodymyr Selenskyj wollte
schließlich jüngst den Nato-Partnern seines geschundenen Landes einen sogenannten Siegesplan präsentieren. „Ich kann mir zum jetzigen Zeitpunkt (...), in der jetzigen Lage-Einschätzung nicht
vorstellen, dass die Ukraine ohne Gebietsabtretung aus dem Konflikt herausgehen wird. Das muss man schon auch mal sagen“, erklärte Nicole Deitelhoff, Politikwissenschaftlerin an der
Goethe-Universität Frankfurt. Sie meinte: „Wenn wir uns die Lage der Ukraine angucken, dann sehen wir Personalprobleme, Nachschubprobleme, sowohl von Material als auch von Personal. Wir
sehen, dass die russischen Streitkräfte im Osten kontinuierlich, wenn auch langsam, Fortschritte machen. Und dass sie an strategisch wichtigen Punkten stehen. Dass wir sozusagen nochmal
einen Turnaround bekommen, in dem die Ukraine tatsächlich (...) die Russen komplett von ihrem Territorium werfen kann, halte ich für nicht sehr wahrscheinlich.“ > Dass wir sozusagen
nochmal einen Turnaround bekommen, in dem die > Ukraine tatsächlich (...) die Russen komplett von ihrem Territorium > werfen kann, halte ich für nicht sehr wahrscheinlich. >
Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff bei „Maybrit Illner“ UKRAINE-KRIEG: MASALA GLAUBT NICHT AN MILITÄRISCHEN SIEG ÜBER PUTINS RUSSLAND Und Kiew? Selenskyj? Blufft der Ukrainer etwa
mit seinem Siegesplan? „Dass er daran glaubt, dass er das (_einen Frieden, d. Red_.) militärisch schafft, schließe ich aus. Weil es eigentlich von Beginn an unrealistisch war, dass man
militärisch alle russischen Truppen vom Territorium vertreibt“, sagte Masala in seiner Analyse: „Sondern nur als Folge einer politischen Vereinbarung.“ _(pm)_