Hochschulpolitik: uni-präsident: wissenschaft verliert draht zur gesellschaft
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Potsdams Uni-Präsident Günther warnt vor einem „neuen Elfenbeinturm“: Die Wissenschaft müsse aus ihrer Blase herauskommen. Nicht nur in den USA sieht er die Universitäten in einer Krise. Der
Präsident der Universität Potsdam, Oliver Günther, sieht eine wachsende Entfremdung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft - auch in Deutschland. „Wir müssen aus der Blase der Wissenschaft
herauskommen und auch eher wissenschaftsferne Menschen erreichen“, sagte er den „Potsdamer Neuesten Nachrichten“. Universitäten müssten klarer machen, dass sie wesentliche Beiträge zur
Lösung der wirklich brennenden Probleme der Gesellschaft leisteten. Günther sagte der Zeitung, Wissenschaftsskepsis sei noch dadurch verstärkt worden, dass „Universitäten gelegentlich
vielleicht Themen zu sehr in den Vordergrund gestellt haben, mit denen viele Menschen außerhalb der akademischen Welt nichts anfangen können“. Die Botschaft, dass Universitäten essenzielle
Beiträge zum Gemeindewohl leisteten, sei nicht in weiten Teilen der Öffentlichkeit angekommen. GÜNTHER: ZERRBILD MUSS DRINGEND KORRIGIERT WERDEN „Viele Bürgerinnen und Bürger denken
stattdessen, dass sich die Universitäten zu sehr mit sich selbst beschäftigen und nur noch zu Diversität, Inklusion, Gendering und Wokeness forschen – eine neue Form des Elfenbeinturms.“
Dieses Zerrbild müsse dringend korrigiert werden, sagte der Uni-Präsident, der Wirtschaftsinformatiker ist. „Denn es führt zu drastischen Reaktionen, wie wir sie nun zum Beispiel in den USA
sehen.“ Die US-Regierung unter Donald Trump will die Universitäten des Landes an die kurze Leine nehmen. Für die Elite-Universität Harvard wurde Fördergeld in Milliardenhöhe eingefroren. Die
Trump-Regierung will zudem angehende ausländische Studierende und Teilnehmer von Austauschprogrammen laut Medienberichten künftig stärker überprüfen. Offiziell hat die Regierung diese Pläne
bislang nicht gemacht. Empfohlener redaktioneller Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen
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Grundlage entzogen wird“, sagte Günther, der in den USA forschte und lehrte. „Die Forschung wird eklatant zurückgeworfen, und eine ganze Generation exzellenter Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler wird die USA verlassen oder gar nicht erst dorthin kommen.“ Seit 2012 steht der Professor an der Spitze der Universität Potsdam. © dpa-infocom, dpa:250529-930-607269/1 _Das
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