Usa unter trump: daniel kehlmann sieht gleichschaltung der us-kultur
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Daniel Kehlmanns Buch „Lichtspiel“ erlebt in den USA einen Hype. Viele sehen in dem Roman über die Kultur unter Hitler Parallelen zu Trump. So auch der Schriftsteller selbst. Schriftsteller
Daniel Kehlmann beobachtet in den USA unter Donald Trump eine Gleichschaltung der Kultur, die er mit der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland vergleicht. „Natürlich waren die Nazis
ein bisschen schneller“, sagte der 50-Jährige dem „Deutschlandfunk“. Aber: „Die Gleichschaltung der Kultur findet drastisch statt“ - durch das Streichen von Geldern oder auch durch eine Art
vorauseilenden Gehorsam Kulturschaffender. „Dort, wo es noch Unterstützung gibt, müssen die Leute extrem aufpassen, was sie sagen, wenn sie die nicht verlieren wollen.“ Viele
Kulturschaffende schweigen seiner Ansicht nach, „weil die Leute Angst haben, ihre Rolle im nächsten Marvel-Film zu verlieren“. Durch die sogenannte Gleichschaltung versuchten die
Nationalsozialisten, die Lebensbereiche der Menschen zu kontrollieren und ihrem Weltbild unterzuordnen. In der Kultur führte das beispielsweise dazu, dass gewisse Kunst als „entartet“
diffamiert wurde. HYPE UM KEHLMANNS ROMAN „LICHTSPIEL“ Kehlmanns Buch „Lichtspiel“ über einen Filmregisseur in der Zeit der NS-Diktatur und wie dieser sich schließlich von den
Nationalsozialisten instrumentalisieren lässt, erlebt seinen Angaben zufolge in der englischen Übersetzung gerade einen Hype in den USA. Viele sehen in dem Roman über die Kultur unter Adolf
Hitler Parallelen zu US-Präsident Trump. Empfohlener redaktioneller Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie
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SICH DIESES LAND ANGEPASST HAT“ „Noch kommt im Bereich der Kultur niemand ins Gefängnis, in anderen Bereichen durchaus“, sagte Kehlmann, der in Berlin und den USA lebt. Und für Menschen mit
einem Visum oder einer Green Card sei „Free Speech, auf das Amerika so stolz ist“ inzwischen „praktisch ausgesetzt“. Und bald werde sie auch für Menschen mit US-amerikanischem Pass nicht
mehr gelten. „Es ist schon erstaunlich, wie schnell sich dieses Land angepasst hat und auf Linie gekommen ist“, sagte der 50-Jährige. Auch Menschen, die Trump vor seiner Wiederwahl kritisch
gegenübergestanden hätten, „akzeptieren diese Regierung und die schrecklichen Dinge, die sie tut“. Die einzige Hoffnung, die er habe, sei, dass die US-Amerikaner sich wegen seiner
Zollpolitik von Trump abwenden. „Komischerweise ist die Zerstörung der amerikanischen Wirtschaft die beste Hoffnung, die man hat“, sagte Kehlmann. „Besser ein Ende mit Schrecken als ein
Schrecken ohne Ende.“ © dpa-infocom, dpa:250530-930-611388/2 _Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal._