Ab 2024 gibt's mehr Netto vom Brutto: Tabelle zeigt, wie viel weniger Sie zahlen müssen
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StartseiteWirtschaftAb 2024 gibt's mehr Netto vom Brutto: Tabelle zeigt, wie viel weniger Sie zahlen müssen Stand: 20.12.2023, 16:07 Uhr
Von: Leon Fasse
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Das neue Jahr beginnt für Arbeitnehmer und Selbstständige mit einer guten Nachricht. Sie dürfen mit mehr Netto vom Brutto rechnen. Einige hundert Euro sind trotz Schwankungen für fast alle
drin.
München – 35 Milliarden Euro hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) für Steuerentlastungen vorgesehen. Im Einzelnen geht es dabei um die Erhöhung des Grundfreibetrages, bis zu dem
Steuerzahler gar keine Steuer mehr bezahlen müssen – er steigt von 10.908 auf 11.604 Euro und die Erhöhung des Kinderfreibetrages – von 6.024 auf 6.384 Euro. Außerdem werden die Steuertarife
an die Inflationsrate angepasst, das heißt, die Bundesregierung gleicht die sogenannte kalte Progression aus. Davon spricht man, wenn Bürger wegen des ansteigenden Steuertarifs auch dann
mehr ans Finanzamt überweisen müssen, wenn ihre Gehaltserhöhung lediglich die Inflation ausgleicht.
Und noch ein Punkt entlastet viele Steuerzahler. Ab Januar steigt auch noch der Freibetrag, ab dem der Solidaritätszuschlag fällig wird. Ein Single muss den Soli dann erst abführen, wenn er
mehr als 18.130 Euro Einkommensteuer zahlt – dafür müsste er fast 80.000 Euro verdienen. Wichtig: Für Ehepaare verdoppeln sich alle Verdienstgrenzen.
Was ist konkret drin? Wie sich die neuen Regelungen auf Einzelne auswirken, hat der Finanzwissenschaftler Frank Hechtner von der Uni Erlangen-Nürnberg jetzt für das Handelsblatt berechnet.
Demnach kann ein Single mit einem Einkommen von 3.000 Euro im Monat im nächsten Jahr mit 172 Euro Entlastung rechnen. Verdient er 5.000 Euro, bleiben ihm 292 Euro mehr Netto vom Brutto. Noch
höher fällt die Entlastung für Familien mit zwei Kindern aus. Verdienen die Partner etwa 2.500 und 4.000 Euro im Monat, beträgt die Entlastung 508 Euro im Jahr.
(Quelle für Tabellen: Handelsblatt, Berechnungen: Frank Hechtner)
Sozialabgaben steigen Die Steuererleichterungen würden übrigens noch wesentlich höher ausfallen, wenn parallel zu den Entlastungen nicht die Sozialabgaben steigen würden. Dabei geht es unter
anderem um den Zusatzbeitrag für die gesetzliche Krankenversicherung und die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenzen für die Renten- und Arbeitslosenversicherung sowie die gesetzliche
Kranken- und Pflegeversicherung. Für die muss ein Single laut der Berechnungen von Hechtner in der Spitze im nächsten Jahr 722 Euro mehr aufbringen, bei einer Gutverdienerfamilie werden in
der Spitze 541 Euro mehr fällig. Ein Großteil der Entlastungen wird damit zwar aufgefressen, aber insgesamt, so sehen es zumindest Fachleute, bleibt für viele dennoch ein ordentliches Plus
übrig.
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Jobcenter packen ausWeitere Entlastung Und eine weitere Entlastung ist schon in Sicht. Denn zur Jahresmitte soll es erneut Anpassungen geben. Wie die ausfallen, hängt aber davon ab, wie
stark das Bürgergeld angehoben wird. Wenn der Regelsatz deutlich erhöht wird, muss die Bundesregierung aus verfassungsrechtlichen Gründen auch die Steuerfreibeträge erhöhen. Aktuell wird die
ursprünglich geplante Bürgergelderhöhung noch heftig diskutiert – und in der Bundesregierung insbesondere auch von der FDP infrage gestellt.
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