Kalmit in Rheinland-Pfalz: Berg im Pfälzerwald ist jetzt einen Meter höher - DER SPIEGEL


Kalmit in Rheinland-Pfalz: Berg im Pfälzerwald ist jetzt einen Meter höher - DER SPIEGEL

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Berg Kalmit bei Maikammer in Rheinland-Pfalz: »Wir hatten schon immer Zweifel«


Ohne sein Zutun ist der höchste Berg des Pfälzerwalds gewachsen – allerdings nur auf dem Papier. »Es gibt eine Differenz von einem Meter«, sagt Matthias Cieslack vom Landesamt für Vermessung


und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz der Deutschen Presse-Agentur. Die Kalmit bei Maikammer sei tatsächlich 673,64 Meter hoch – und nicht, wie bisher angenommen, nur 672,6 Meter.


Der überraschende Zuwachs kam bei einer örtlichen Kontrolle der Messpunkte auf Initiative des Wetterforschers Christian Müller zustande. In der Vergangenheit war – wie sich herausstellte –


nicht der tatsächlich höchste Geländepunkt gemessen worden. »Einen Berg sozusagen höher zu machen«, sagt Cieslack schmunzelnd, »ist für einen Vermesser schon ein Highlight.« Oft komme das ja


nicht vor.


Dass Gipfelhöhen geändert werden müssen, ist tatsächlich selten – kommt aber vor: sogar beim höchsten Berg der Erde. Nach gemeinsamen Messungen und Berechnungen einigten sich China und


Nepal, auf deren gemeinsamer Grenze der Mount Everest steht, 2020 auf eine neue Größe: 8848,86 Meter. Bis dahin gab es zwar eine gemeinhin akzeptierte Höhe von 8848 Metern, die von indischen


Forschern aus den Fünfzigerjahren stammt. Seither hatten jedoch mehrere Teams nachgemessen und waren auf unterschiedliche Resultate gekommen.


Und wie geht der Pfälzer Klappverein mit der neuen Höhe der Kalmit um? Immerhin wird den Teilnehmern des nicht ganz ernst gemeinten Bergrennens Kalmit-Klapprad-Cup künftig offiziell ein


Höhenmeter mehr angerechnet. »Wir hatten schon immer Zweifel«, sagt Rennleiter Holger Gockel.


Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Teasers stand, die neue Berghöhe liege bei 672,6 Meter, richtig sind 673,6 Meter. Wir haben die Stelle korrigiert.


Berg Kalmit bei Maikammer in Rheinland-Pfalz: »Wir hatten schon immer Zweifel«